Am 11. März haben wir an der GGS Reinshagen mit einer großen Initiative zur Verbesserung der Verkehrssicherheit rund um die Schule begonnen. Wie viele andere Schulen auch, war die Zahl der Eltern, die ihr Kind mit dem Auto bis vor die Schule fahren in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. Dies führte zu immer chaotischeren Zuständen durch rangierende PKW, sowie ein- und ausfahrende Fahrzeuge in der engen Straße vor der Schule. Im Dezember 2018 kam es an einer Schule in Mönchengladbach mit sehr ähnlichen Verhältnissen wie bei uns zu einem tödlichen Unfall. Eine Schülerin wurde vor ihrer Schule von einem rangierenden „Eltern-Taxi“ erfasst und starb.
Die Angst, dass an unserer Schule Ähnliches passieren könnte, sitzt tief. Viele Eltern sehen vorrangig erst einmal die eigenen Bedürfnisse (z.B. nach Sicherheit für das eigene Kind, Bequemlichkeit oder zügigen Abläufen am Morgen) im Vordergrund. Wir denken aber, dass die Sicherheit der Kinder an erster Stelle stehen muss. Niemand muss die letzten 200 m zur Schule mit dem Fahrzeug zurücklegen. Im Bereich der Schule gibt es zahlreiche Halte- und Parkmöglichkeiten, die es ermöglichen, das letzte Stück zu Fuß zurückzulegen, und dies ist auch jedem (ob groß oder klein) zuzumuten.
Daher entschlossen wir uns, zu handeln. Beginnend mit einer großen Demo vor der Schule, unterstützt von der Polizei, dem Ordnungsamt sowie Lehrern und Eltern, die Präsenz zeigten und Fahrer gezielt ansprachen, haben wir angefangen, den „Eltern-Taxis“ entgegenzuwirken. Zeitgleich halfen zahlreiche Eltern den Kindern beim Überqueren sicherheitsrelevanter Stellen auf dem letzten Stück zur Schule. Und für Kinder, die dieses letzte Stück (oder aber auch den ganzen Weg) zur Schule zu Fuß gingen, gab es einen Sticker, der in der Klasse auf ein Plakat geklebt und nach Erreichen einer vorher festgelegten Anzahl gegen eine kleine Belohnung eingetauscht werden durfte.
Mittlerweile ist es deutlich ruhiger rund um die Schule geworden. Dies finden wir toll, denn es dient der Sicherheit der Kinder und schont sogar ein wenig die Umwelt. Und nebenbei ist zu Fuß gehen auch gut für die Gesundheit und entstresst den Start in den Tag!
Nun wollen wir einen Schülerlotsen-Dienst etablieren, um diesen Zustand halten zu können. Dazu brauchen wir engagierte Eltern, die einmal in der Woche oder auch im zweiwöchigen Rhythmus bereit sind, den Kindern als Lotsen zu helfen. Dies sollte bei ca. 270 Schülern eigentlich kein Problem sein, oder? Noch ist die „Lotsen-Decke“ aber dünn! Sollten Sie Zeit haben, uns zu unterstützen, melden Sie sich bitte! Hier lohnt sich Ihr Engagement!