Konzept des Gemeinsamen Lernens der GGS Reinshagen
Seit dem Schuljahr 2011/2012 verfügt die GGS Reinshagen über eine Sonderpädagogin, Frau Nganno. Diese leitet das GL (Gemeinsame Lernen, ehemals GU, Gemeinsamer Unterricht), an dem Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf teilnehmen. Die GL-Kinder werden möglichst gleichmäßig auf alle Klassen verteilt und verbringen dort die meisten Schulstunden. So können die GL-Kinder in ihren Klassenverbund integriert werden. Auch die Kolleginnen werden so etwa gleichmäßig belastet und die Klassen sind ausgeglichen, auch von der Klassenstärke her. Da wir dennoch Klassenwechsel vermeiden wollen, bleibt es nicht aus, dass sich in einer Klasse auch mehrere GL-Kinder wiederfinden. Zur sonderpädagogischen Förderung dieser Kinder haben wir ein Konzept entwickelt, das versucht, Kindern und Kolleginnen gerecht zu werden: Ein Förderkurs-System. Als räumliche Voraussetzung steht der Sonderpädagogin ein eigener Klassenraum zur Verfügung. Die Kinder gehen in einzelnen Stunden nach einem festgelegten Stundenplan, der (fast) keine Fächer, sondern Förderschwerpunkte beinhaltet, in den Förderraum, um dort (sonderpädagogisch) gefördert zu werden.
Unsere Förderkurse beziehen sich auf Förderschwerpunkte, Fächer und Prävention, auch für keine (noch) ohne sonderpädagogischen Förderbedarf:
– Fachlich bezogene Kurse
Die fachlich bezogenen Kurse beziehen sich auf Inhalte und Fächer, in denen eine spezielle Förderung notwendig ist. So kann es beispielsweise einen eigenen Englisch-Kurs für Kinder mit dem Schwerpunkt Lernen geben oder ein Rechtschreibtraining, das auf diese Kinder beschränkt ist. An diesen Kursen nehmen nur Kinder teil, bei denen der jeweilige sonderpädagogische Förderbedarf diagnostiziert wurde.
– Förderkurse
In den Förderkursen geht es um die gezielte Förderung in den Förderbereichen. Sie sind meist nicht an Fächer oder fachliche Inhalte gebunden. Die Inhalte und Teilnehmer dieser Kurse werden zu Beginn jeden Halbjahres neu festgelegt. Auch Kinder, bei denen ein AO-SF eingeleitet werden soll oder möglicherweise in Betracht gezogen werden muss, können an diesen Kursen teilnehmen. Beispiele für die Förderkurse:
– Logiktraining
– Sprechtraining
– Kurse zum Sprachverständnis (Hören und Verstehen, Lesen und Verstehen, …)
– Konzentrationstraining
– Sozialtraining
– usw.
– Präventive Kurse, Kurse für Kinder (auch) ohne Förderbedarf
In diesem Bereich dürfen die Kolleginnen sich wünschen, in welchen Bereichen sie gerade besondere Hilfen benötigen. Auf Wunsch der Kolleginnen ergaben und ergeben sich beispielsweise folgende Kurse:
– DAZ
– Feinmotorik, Graphomotorik, Visuomotorik
– Schriftspracherwerb (nach dem Konzept von Leo Schmitz, für Erstklässler, die im Münsteraner Screening auffällig waren)
– usw.
In vielen dieser Kurse sind Kinder der ersten 3 Schulbesuchsjahre, bei denen noch kein AO-SF eingeleitet werden soll, sowie mittlerweile die Flüchtlingskinder.
– Unterstützung in der Lernzeit
Viele unserer GL-Kinder besuchen am Nachmittag die OGGS. Da sie in den Lernzeit-Gruppen häufig untergehen und nicht die nötige Unterstützung bekommen, haben sie die Möglichkeit, die Lernzeit in der von der Sonderpädagogin geführten Kleingruppe zu verbringen. So ist ein ruhiges und konzentriertes Arbeiten möglich und aufkommende Fragen können direkt geklärt werden.
Die Förderkurse werden jedes Halbjahr neu überdacht, die Teilnehmer und Inhalte neu festgelegt. Dies geschieht durch Diagnostiken und Beobachtungen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Klassenlehrerin und Sonderpädagogin ist besonders wichtig. Nur so können die richtigen Kurse angeboten und die Kinder entsprechend zugewiesen werden.